Verharzen

Aus Ballistol Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche


Verharzen

In den Beschreibungen von Ballistol wird oft vom sogenannten "Verharzen" gesprochen. Statt verharzen könnte man auch verderben sagen. Es handelt sich beim verharzen von Ölen um die Folge von chemischen Prozessen z.B. im Zusammenhang mit dem Kontakt zu Luftsauerstoff. Denn ähnlich wie Lebewesen sind organische Substanzen einer Alterung unterworfen. Luftsauerstoff, Feuchtigkeit, Bakterien und der Zahn der Zeit nagen und vernichten. Auch Öle haben darunter zu leiden.

Ein Öl welches aufgrund seiner chemischen Eigenschaften nicht verharzen kann ist das sogenannte Weißöl welches es in unterschiedlichen Qualitäten gibt. Die reinste Form wird als medizinische Qualität bzw. medizinisch reines Weißöl bezeichnet. Solche Öle werden in z.B. für Medikamente oder kosmetische Produkte verarbeitet. Diese medizinischen Weißöle erfüllen die höchsten Anforderungen an reinheit und sind deshalb farblos und geruchsfrei.

Ballistol Öl besteht aus diesem hochwertigen medizinischen Weißöl und kann deshalb nicht verharzen. Wenn Sie in Internetforen u.ä. andere Aussagen finden, können Sie diese guten Gewissens unberücksichtigt lassen. Auf ein mögliches Missverständnis muss in diesem Zusammenhang noch hingewiesen werden: bestreicht oder besprüht man einen Gegenstand mit viel Ballistol, dann bildet sich nach dem Abdunsten der darin enthaltenen natürlichen Lösungsmittel ein weißlicher vaselineartiger Film auf der Oberfläche. Dieser Belag ist der harzfreie und säurefreie Rückstand, der als Schutzfilm und Schmierfilm wirkt. Keinesfalls ist er mit einer Verharzung zu verwechseln, wie es bei anderen Ölen vorkommen kann.

Eine historische Flasche Ballistol von 1925, die 1985 aufgefunden wurde, war zwar etwas nachgedunkelt, wie es bei Naturprodukten häufig der Fall ist, die analytische Untersuchung zeigte jedoch keine Abweichung von frisch hergestellter Ware! Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von einem vereidigten Sachverständigen mehrere Karabiner und Jagdwaffen mit Ballistol gereinigt, konserviert und in Wachspapier in einer Kiste im Keller gelagert. Nach 25 Jahren öffnete der gleiche Sachverständige die Kiste wieder. Der Befund: alle Waffen zeigten nicht den geringsten Rostansatz, keine Verharzung des verwendeten Ballistol und, das war die größte Überraschung, nach dem Trockenziehen des Laufs konnte sofort die einwandfreie Funktionsfähigkeit nachgewiesen werden. Einen besseren Beweis für die Zuverlässigkeit von Ballistol gibt es wohl kaum.

Ballistol kann verhazte Flächen sogar reinigen und entfernt Rückstände von verharzten Ölen.